Der Superstar 2011 ist der Klon vom Austernseitling! Es ist geschafft, vom Klon bis zur Körnerbrut – und das ganz ohne super sterile Umgebung. Das alles mit Hilfe einer Glovebox aus Ikea Materialien und mit einem Bunsenbrenner und etwas Alkohol. Für diesen Versuch habe ich mir vier Marmeladegläser mit einem Schraubdeckel besorgt. In die Deckel habe ich mit einem Messer Löcher „gebohrt“ und mit einem Wattebausch versehen – dieser dient als Luftfilter. In die Gläser habe ich zu 3/4 Weizen eingefüllt und Wasser dazu gegeben. Beim Weizen habe ich eine Feuchtigkeit von 12% geschätzt. Um die benötigte Wassermenge zu berechnen habe ich einfach 60% vom Gewicht des verwendeten Weizen genommen und entsprechend Wasser dazu gegeben. Die Gläser sind dann in den Druckkochtopf gewandert und haben dort ca. 1,5 Stunden verbracht. Nachdem die Gläser auf Zimmertemperatur abgekühlt waren, habe ich mir den Bunsenbrenner geschnappt, die Arbeitsfläche vorher mit reichlich 70% Alkohol desinfiziert. Ein wenig warten bis der Dampf vom Alkohol verschwunden ist, Bunsenbrenner an und schauen, dass man so knapp wie nur möglich neben den Bunsenbrenner arbeitet, damit man den „sterilen Kegel“ nicht verlässt. Kurz den Deckel der geklonten Reinkultur auf, mit einem Messer, welches vorher mit Alkohol desinfiziert wurde, ein Stück raus geschnitten und dann auf das Glas mit dem sterilen Weizen übertragen.
Nach ca. zwei bis drei Wochen kann dann hoffentlich das selbe Ergebnis wie ich erhalten. Alles was man zu dieser Herstellung benötigt kann mit ein paar Euros gekauft werden und der Rest sind normale Haushaltsartikel. Es muss also nicht immer ein Laminar Flow und ein Autoklav sein. Für das Finale dieses Versuchs werde ich nun Substratkulturen anlegen – hier auch wieder mit 0815 Techniken. Ich wünsche euch viel Spaß beim Nachmachen!
Euer Bauer!